Der neueste Vorschlag: eine "sanfte" Umschuldung. Wer kreiert eigentlich immer diese Worthülsen? Darunter versteht unsere Kanzlerin eine freiwillige Zustimmung der Gläubiger zu einer Laufzeitverlängerung. Dümmer gehts nimmer.
Denn zum einen ist fraglich wie die Freiwilligkeit funktionieren soll, getreu dem Motto: "Bitte stimmen Sie freiwillig zu" - "Und wenn nicht?" - "Ja dann passiert erstmals nichts". Warum sollte ein Gläubiger zustimmen? Entweder müsste daraus ihm ein Vorteil daraus erwachsen oder eine Sanktion drohen. Aber eine Sanktion wäre ja nicht mehr sanft. Ein Vorteil könnte darin bestehen, dass Griechenland seine Schuldenprobleme lösen könnte, würden sich nur viele Gläubiger "freiwillig" beteiligen. Aber auch dann würde ich mir als rationaler Investor immer erst anschauen, ob die anderen genügend Freiwilligkeit aufbringen. Erinnert irgendwie an das "Gefangenen-Dilemma" aus der Spieltheorie.
Doch genug Politiker-Bashing. Dieses unsinnige Vorhaben der Politik sollte uns vielmehr anregen, ein paar wichtige Fragen zu stellen:
- Warum beharrt unsere Kanzlerin so auf der "Freiwilligkeit"? Warum soll ein Default unbedingt vermieden werden?
- Hängt dies etwa mit dem CDS-Markt zusammen, wo wir uns schon lange fragen, wer die Gegenpartei zu den Leerverkäufen der börsen Spekulanten ist?
- Welche Lösungsansätze verbleiben Griechenland, nachdem "Mehr Geld" an den Bevölkerungen der Geberländer zu scheitern droht, "Austritt Grienchenlands aus dem Euro" in einer völligen Katastrophe enden würde, ein "Schuldenschnitt" von der EZB blockiert wird und selbst die Nehmerländer keinen Bock mehr auf weitere Sparprogramme und Perspektivlosigkeit haben?
- Werden wir gerade Zeit-Zeugen, wie die "Krise der europäischen Politik" dazu führt, dass wir Europa mit voller Wucht an die Wand fahren?
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